Zündtemperaturen in großen Behältern

Das Ziel dieses Projektes war es, eine Basis für die Beurteilung zu erhalten, inwieweit die Extrapolation von Zündtemperaturen, die in kleinen Volumina bestimmt werden, auf größere Volumina sicherheitstechnisch vertretbar ist. Weiter sollten mit den im Verlauf des Vorhabens bestimmten experimentellen Daten sowohl das Ausmaß der Erniedrigung der Entzündungstemperatur als auch das Ausmaß der Verlängerung der Zündverzugszeit in Abhängigkeit des Behältervolumens beurteilt sowie Abschätzverfahren für diese beiden Aspekte bereitgestellt werden.

Da die Zündtemperatur bei technischen Prozessen oft als ‚Leitgröße‘ für die maximal zulässige Temperatur von heißen Oberflächen und von Gas/Dampf-Luft-Gemischen herangezogen wird, ergeben sich unter sicherheitstechnischen Aspekten aus dieser Volumenabhängigkeit Konsequenzen für Art und Umfang der Explosionsschutzmaßnahmen.

Um valide beurteilen zu können, ob bzw. wieweit Zündtemperaturdaten, die unter Normbedingungen in kleinen Volumina bestimmt sind, für die sicherheitstechnische Beurteilung von Prozessen auf größere Volumina extrapoliert werden können, war bereits 2013 bis 2015 ein Forschungsvorhaben der BG RCI erfolgt, in dem die Zündtemperaturen in Behältern bis 20 Liter untersucht wurden. Im jetzt abgeschlossenen DGUV-Forschungsvorhaben ‚Zündtemperaturen in großen Behältern‘ wurden zusätzlich Volumina bis 0,5 m³ untersucht und die Ergebnisse zusammenschauend bewertet. Aufgrund der erarbeiteten Datenbasis ist es möglich, sowohl das Ausmaß der Erniedrigung der Zündtemperatur als auch das Ausmaß der Verlängerung der Zündverzugszeit in Abhängigkeit des Behältervolumens aus der Normzündtemperatur bzw. der Kaltflammentemperatur nach Norm abzuschätzen und zu beurteilen.

Den vollständigen Forschungsbericht finden Sie hier:

Abschlussbericht "Zündtemperaturen in großen Behältern"