3.3 Steigen Gas/Dämpfe, die leichter als Luft sind, immer nach oben?

Nein, der genannte Ausbreitungsmechanismus gilt nur für die unverdünnten Stoffe. In der Praxis wird jedoch unmittelbar eine Verdünnung mit der Umgebungsluft eintreten. Insbesondere trennt sich ein Gemisch von Gas und Luft, wie häufig fälschlich angenommen, auch nicht mehr auf, nachdem eine Vermischung einmal erfolgt ist. Außerdem kann durch ein impulsartiges Freiwerden die Ausbreitungsrichtung in verschiedene Richtungen geleitet werden.

Der Einsatz von Gaswarneinrichtungen dient gerade dazu, unerwünschte Stoffe bereits bei sehr niedrigen Konzentrationen zu erkennen. Im Explosionsschutz liegen die Konzentrationsbereiche unter 5 Vol.-% und bei toxischen Gasen noch weit tiefer im ppm-Bereich. Gasgemische mit solch niedriger Konzentration unterscheiden sich vom spezifischen Gewicht her nicht mehr wesentlich von Luft. Ihre Ausbreitung wird deshalb nicht mehr überwiegend vom Auf- oder Abtrieb des Gases, sondern auch von anderen Strömungseinflüssen, wie z. B. Wind, Lüftung oder thermischem Auftrieb in beheizten Räumen bestimmt.

Die Anordnung der Messstellen einer Gaswarneinrichtung muss alle diese Strömungseinflüsse berücksichtigen.

Auf Gase/Dämpfe, die schwerer als Luft sind, sind die hier getroffenen Aussagen sinngemäß anzuwenden.