3.8 Welche spezifischen Gefährdungen können bei Tätigkeiten mit Organischen Peroxiden auftreten?

Organische Peroxide zerfallen exotherm in Radikale. Die Zerfallsgeschwindigkeit erhöht sich mit steigender Temperatur und Konzentration des Zersetzungskatalysators. Bei ausreichend hoher Temperatur kann spontane Zersetzung erfolgen, die je nach Peroxidstruktur, -konzentration und -menge unterschiedlich heftig verlaufen kann.

Bei einem Wärmestau erhöht sich die Temperatur, dadurch auch die Zerfallsgeschwindigkeit und in Folge wiederum die Wärmeentwicklung. Der Peroxidzerfall beschleunigt sich immer mehr. Dabei kann es zum Brand und zur Verpuffung bzw. im geschlossenen System zu einem Druckaufbau bis hin zur Explosion kommen.

Durch Kontamination können Zersetzungen eingeleitet und beschleunigt werden. Häufig genügen bereits kleine Mengen an Fremdstoffen, um eine sehr heftige, manchmal sogar explosionsartige Zersetzung auszulösen. Dies gilt vor allem für die Verunreinigung mit katalytisch wirksamen Stoffen und insbesondere für die so genannten Beschleuniger (tertiäre Amine, Polyamine und Salze von Schwermetallen wie Eisen, Mangan und besonders Kobalt und Vanadium, aber auch z. B. Sulfinsäuren, Mercaptane, Dithionite, Sulfite, starke Säuren und Alkalien).