Kleine Ursache – große Wirkung

Beim Umfüllen eines Gemisches hochentzündlicher Flüssigkeiten (Cyclohexan/­Ethylacetat-Gemisch) aus einer Glasflasche in einen Lösemittel­abfallbehälter entglitt diese einer Laborantin und zerbrach auf dem Fußboden. Rund 6 - 7 l dieses Lösemittelgemisches breiteten sich auf dem Fußboden aus und bildeten eine Lache. Die Laborantin versuchte mit Baumwolltüchern das Ausbreitung der Flüssigkeit zu verhindern. Da dies nicht vollständig gelang, holte sie aus der Spülküche weitere Baumwolltücher. Als sie zurück kam, hörte sie einen Knall, schaute kurz in den Raum, sah die Flammen und schlug die Tür zu. Sofort erfolgte die Brandmeldung und die Feuerwehr bekämpfte den Brand, der auf den einen Laborraum beschränkt blieb. Die Explosion wurde laut Sachverständigen­gutachten durch eine im Raum befindliche Spülmaschine (Zündfunke Schaltung Relais) ausgelöst. Da auch der Brennpunkt der Flüssigkeit überschritten war, kam es zu einem Nachfolgebrand.

Um solche Ereignisse zukünftig zu verhindern, wurden folgende Maßnahmen festgelegt: 

  • Die Glasflaschen werden durch leitfähige Kunststoffbehälter ersetzt.
  • Die Abfallbehälter sind in eine geeignete Wanne zu stellen.
  • Statt Baumwolltücher sind geeignete Absorptionsmittel in ausreichender Menge vorzuhalten.
  • Im Bereich der Anlagen, neben denen die Umfüllung erfolgt, wird eine Bodenabsaugung angebracht.
  • Im Raum, in dem die Umfüllung erfolgt, wird eine Klimaanlage installiert.
  • Die Spülmaschinen werden räumlich vom Laborbereich getrennt (separate Spülküche).
  • Die Mitarbeiter sind speziell über Brand- und Explosions­gefährdung zu unterweisen.