Psychische Belastung und Beanspruchung
Terminhetze, Arbeitsintensität und Verantwortungsdruck können zu psychischer Belastung führen und sind in den letzten fünf Jahren in rund 90 Prozent aller Betriebe angestiegen. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie und die Distanzierungsregeln haben in vielen Betrieben zu Problemen aufgrund veränderter bzw. fehlender Kommunikationsmöglichkeiten geführt. Phänomene wie Stress, Depressionen, Angst, Burn-out und auch Mobbing werden immer mehr zu einem Merkmal der modernen Arbeitswelt.
Um gezielte Schutzmaßnahmen ableiten zu können ist es wichtig, die Ursachen von den Folgen bzw. Reaktionen zu trennen. Das Belastungs-Beanspruchungsmodell ermöglicht es, die Zusammenhänge zwischen der psychischen Belastung als Ursache einerseits und den Beanspruchungsfolgen andererseits zu beschreiben.
Für die Prävention von Unfällen und körperlichen bzw. psychischen Erkrankungen ergeben sich daraus folgende Handlungsansätze:
- Reduzierung der Gefährdungen aufgrund arbeitsbedingter psychischer Belastung durch eine gesunde Gestaltung der Arbeitsbedingungen. Hier setzt die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung an.
Zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung wechseln - Stärkung der betrieblichen und individuellen Ressourcen, um Belastungssituationen besser bewältigen zu können. Hier eignen sich die verschiedenen Konzepte und Maßnahmen eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements.
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Gleichzeitig dürfen Beschäftigte, die bereits Beanspruchungsfolgen aufweisen, nicht vergessen werden. Um diese zu stärken und in den Arbeitsalltag zu integrieren, ist das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) wichtig.
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Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
Das psyBel Programm der BG RCI

Das Arbeitsschutzgesetz fordert explizit die Berücksichtigung der psychischen Belastung in der Gefährdungsbeurteilung. Das heißt: Alle Unternehmen und Organisationen müssen auch jene Gefährdungen für ihre Beschäftigten ermitteln, die sich aus der psychischen Belastung bei der Arbeit ergeben.
Die BG RCI hat für die Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung das psyBel Programm „Psychische Belastung erkennen – gesunde Arbeitsbedingungen gestalten“ entwickelt. Darin finden Sie Informationsmaterialien rund um das Thema aber auch verschiedene Instrumente zur Durchführung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung im Betrieb.
Gestaltungsvorschläge bei psychischer Belastung
Gesund Führen
Der Erfolg liegt in Ihrer Hand: Leben Sie Führung!
Führen ist mehr als nur das Verteilen von Aufgaben. Führen bedeutet, die Beschäftigten wahrnehmen, sie mitnehmen, aktiv einbinden und ihre Arbeit wertschätzen.
Eine gesundheitsgerechte Führung hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit, Motivation und Leistung der Beschäftigten. Durch zielgerichtete Führung können Sie Unfälle verhindern. Dabei geht es nicht nur um das Vorbildverhalten der Führungskraft. Die Kommunikation, der Umgang mit Konflikten, die Bedeutung von Sicherheit und Gesundheit im Unternehmen und die aktive Einbeziehung und Förderung der Beschäftigten sind wichtige Faktoren, um Sicherheit und Gesundheit im Betrieb zu verankern.
Wir geben Ihnen Anregungen, wie sie Führung aktiv gestalten und in Ihrem Betrieb umsetzen können.
Zum VISION Zero-Leitfaden „Leben Sie Führung“ wechseln
Auf unserer Internetseite „Fit für Job und Leben“ beschreibt der Wirtschaftspsychologe und Coach Prof Dr. Ryschka in einem Interview, worauf es bei gesundheitsgerechter Führung ankommt.
Miteinander reden, Neugier schaffen, Beschäftigte in die Planung mit einbeziehen – wer gesunde Beschäftigte will, muss sie für die eigene Sicherheit und Gesundheit gewinnen. Der soziale Zusammenhalt und das aufeinander Achten sind dabei mit entscheidend.
Zum VISION Zero-Leitfaden „Motovieren durch Beteiligung“ wechseln
Mit unserem Leitfaden für die Umsetzung der VISION ZERO in Ihrem Betrieb können Sie noch weitere wesentliche Aspekte für Ihre „Null Unfälle“-Strategie überprüfen.
Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt. Das soziale Miteinander – auch bei der Arbeit – ist wichtig für unsere Gesundheit. Für viele Betriebe haben sich durch die Corona-Krise auch die Rahmenbedingungen verändert. Durch Engpässe in den Lieferketten, den Ausfall von Aufträgen oder die Stilllegung ganzer Produktionsbereiche haben sich Arbeitsinhalte und Abläufe verändert. Andere Unternehmen müssen Sonderschichten fahren oder in kurzer Zeit neue Produktionsbereiche aufbauen. Neue Hygieneregeln müssen umgesetzt werden. Ein Arbeiten in der gewohnten Form war nicht mehr möglich.
Als Führungskraft müssen Sie nicht nur ihre Abläufe und Ziele anpassen. Sie müssen auch den Beschäftigten Orientierung geben, Aufgaben neu steuern und das Teamklima stärken.
Im Merkblatt A 025-5 „Führen in der Krise“ erhalten sich wichtige Hinweise, wie Sie gemeinsam mit den Beschäftigten Krisenzeiten wie die Corona-Pandemie gut bewältigen können.
Ein wesentliches Merkmal der Führung in Corona-Zeiten ist das Arbeiten auf Distanz. Teams müssen virtuell geführt werden. Neben der Medienkompetenz muss die Führungskraft zusätzliche Kommunikationsfähigkeiten entwickeln, um die Aufgaben klar zu vermitteln aber vor allem den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Die Führungskraft wird zum Coach und Förderer von zusätzlichen Beschäftigtenkompetenzen.
Auch in Zukunft wird das Arbeiten von Zuhause eine immer größere Bedeutung einnehmen. Daher müssen die Führungskräfte mit diesen Veränderungen umgehen lernen. Wir geben Ihnen einige Hinweise, wie eine gute virtuelle Führung gelingen kann.