Tonerstaub
Die im Handel befindlichen Toner bestehen hauptsächlich aus einem Polymer (z. B. Polyester, Epoxid-Harze) als Matrix und farbgebenden Pigmenten (bei schwarzen Tonern ist das Industrieruß). Die elektrostatische Aufladung wird durch eine Reihe von Zuschlagstoffen beeinflusst, damit ein exakter Druck erzeugt werden kann.
In einem von der Verwaltungs-BG und vom Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitsschutz (BIA) durchgeführten Forschungsprojekt wurden die Emissionen von Farblaserdruckern und Farbkopierern gemessen, mit dem Ziel zu bewerten, ob sie eine Beeinträchtigung der Gesundheit verursachen können. Die Versuchsbedingungen waren so gewählt, wie sie selbst in schlecht belüfteten Büroräumen nicht vorkommen dürften: Die Geräte wurden in einer ca. 9 m³ großen und nahezu luftdichten Versuchskammer betrieben, alle Emissionen wurden direkt an den Luftaustrittsstellen der Geräte gemessen. Die Geräte wurden über zwei Stunden hinweg betrieben.
In allen Fällen wurden keine Schwermetallemissionen wie Kobalt, Cadmium, Nickel oder Blei festgestellt. Hinsichtlich der Staubemissionen, sowohl von einatembarem (E) als auch von lungengängigem (A) Staub (Staub, der bis in die Alveolen gelangt), wurden die Nachweisgrenzen (0,24 bis 0,34 mg/m³) in keinem Fall überschritten. Für E-Staub gilt ein Luftgrenzwert von 10 mg/m³ und für A-Staub 3 mg/m³. Die Ozonkonzentration in der Versuchskammer stieg während des Betriebes einzelner Geräte nach wenigen Minuten auf maximal 30 ppb an. Der Luftgrenzwert am Arbeitsplatz liegt bei 100 ppb. Gemessen wurden auch die aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol, Xylol, Ethylbenzol und Styrol. Die Konzentrationen der einzelnen Stoffe betrugen wenige µg/m³ und lagen damit um den Faktor 1000 unter den derzeitig geltenden Luftgrenzwerten der genannten Stoffe.
Weitere Informationen gibt die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV).
Auf Veranlassung einer Computer-Zeitschrift wurden von der Landesgewerbeanstalt Bayern 34 Tonerfabrikate für schwarz-weiß-Laserdrucker untersucht. Die Experimente waren so angelegt, dass nicht die Emissionen beim Betrieb der Drucker gemessen wurden, sondern lediglich eine Bestimmung der Anteile von Benzol, 1-Nitropyren, Styrol, Blei, Cadmium, Chrom (gemessen als Chromat) und Quecksilber pro kg Tonerpulver erfolgte. Die Ergebnisse lassen aber eine Aussage über die tatsächliche Belastung der Beschäftigten, die mit den Tonern in Kontakt kommen, nicht zu.
In schwarzen Tonern ist Industrieruß (Carbon black) als farbgebender Bestandteil in einer Kunststoffmatrix enthalten. Industrieruß wurde von der Ständigen Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der DFG in die Kategorie 3 B (Verdacht auf Krebs erzeugende Wirkung) eingestuft. Die Bedeutung dieser Einstufung für den Menschen ist noch nicht abschließend geklärt. Die mit Stoffbewertungen befassten Gremien diskutieren zur Zeit, ob Tonerstaub selbst in der Lage ist, Lungentumoren zu verursachen.
Im November 2003 veröffentlichte die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt 1843 „Untersuchungen zur Kanzerogenität granulärer Stäube an Ratten – Ergebnisse und Interpretationen“. Dem Bericht ist zu entnehmen, dass mehrere Stäube, darunter Tonerstaub, in einem intratrachealen Instillationsversuch an Ratten geprüft wurde. Nach einiger Zeit bildeten sich in den Lungen der Versuchstiere Tumore. Die Bedeutung dieser Befunde für den Menschen ist jedoch nicht klar, zumal Tonerstaub allenfalls beim Nachfüllen des Vorratsbehälters, beim Wechsel der Tonerkartusche oder bei Wartungs- und Reparaturarbeiten in geringen Mengen eingeatmet werden kann.
Unbeantwortet ist die Frage, ob Tonerstaub an den Atemwegen allergische Reaktionen hervorrufen kann.
Für den sicheren Umgang mit Tonern, Kopiergeräten und Laserdruckern empfehlen wir:
- Kopiergeräte und Drucker regelmäßig technisch prüfen lassen. Nicht gewartete Geräte können in einzelnen Fällen zu einer Ozonbelastung führen.
- Ständig laufende Geräte in einem gut belüfteten Raum aufstellen,
- Staubentwicklung beim Befüllen der Drucker und Kopierer vermeiden,
- beim Handhaben des Toners nicht rauchen (Gefahr des Übertragens von Tonerstaub an den Fingern auf die Zigarette),
- Tonerkartuschen nicht erwärmen oder erhitzen,
- gegebenenfalls beim Umgang mit Tonern Handschuhe benutzen,
- nach dem Wechsel der Tonerkartuschen Hände waschen,
- versehentlich verschütteten Toner vorsichtig zusammenkehren und entsorgen (auf keinen Fall mit einem Haushaltsstaubsauger reinigen, Gefahr einer Staubexplosion), geringe Mengen mit einem feuchten Tuch aufnehmen,
- Aufwirbeln von Tonerstaub vermeiden wegen der Gefahr einer Staubexplosion,
- mit geschlossener Abdeckung kopieren, um unnötigen Tonerverbrauch zu vermeiden.