Berufsbedingter Krebs
Die Erinnerung an STOP am Weltkrebstag
Jedes Jahr verlieren etwa 100.000 Beschäftigte in Europa ihr Leben aufgrund einer berufsbedingten Krebserkrankung. Der Hauptfaktor für diese traurige Statistik ist, dass Beschäftigte bei ihren Tätigkeiten krebserzeugenden Stoffen ausgesetzt sind, wenn sie z. B. Abgase oder Staub einatmen. Um dem entgegenzuwirken, nutzt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) den Weltkrebstag, um daran zu erinnern, dass der Kontakt Beschäftigter mit krebserzeugenden Stoffen verhindert oder minimiert werden muss und dass die Einhaltung des STOP-Prinzips Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz gewährleistet.
Im Folgenden ein Beispiel: Ende 2022 wurde in den Niederlanden eine 235 Tonnen schwere Anlage zum Bohren von Kanälen für Hochspannungskabel in Betrieb genommen. Nicht nur die Größe dieser Maschine ist besonders. Der bedeutende Meilenstein an dieser bemerkenswerten Leistung ist, dass sie vollständig von Batterien betrieben wird. Dies ist sowohl für die Umwelt als auch für die Beschäftigten, die mit dieser Anlage arbeiten, ein großer Schritt nach vorn, denn die zuvor mit Diesel betriebene Maschine erzeugte krebserregende Dieselmotorabgase. Ein sehr gutes Beispiel für die Substitution - den ersten Schritt des STOP-Prinzips - zum Schutz Beschäftigter gegenüber gefährlichen Stoffen.
Das BMAS setzt sich nicht nur im Rahmen der Roadmap on Carcinogens für die Einhaltung der Maßnahmenhierarchie ein, denn STOP gewährleistet die Sicherheit bei der Arbeit.
S = Substitution - Gefährliche Stoffe sollten durch sicherere Alternativen ersetzt werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn eine dieselbetriebene Bohranlage durch eine elektrisch betriebene Anlage ersetzt wird. Die Substitution ist im Arbeitsschutz die vorrangig in Betracht zu ziehende Maßnahme.
T = Technische Maßnahmen - Von geschlossenen Systemen bis zur effizienten Luftabsaugung gibt es viele Techniken, die die Exposition gegenüber Karzinogenen drastisch reduzieren. Wo möglich, gewährleisten automatisierten Methoden Sicherheit für alle.
O = Organisatorische Maßnahmen - Abgetrennte Arbeitsbereiche, angepasste Arbeitspläne, damit weniger Beschäftigte über kürzere Zeiträume zum Einsatz kommen oder die feuchte Reinigung von Arbeitsplätzen vermindern die Risiken zusätzlich. Auch die persönliche Hygiene vor dem Essen oder Trinken spielt eine wichtige Rolle.
P = Persönlicher Schutz - Wenn eine Substitution nicht möglich ist und technische und organisatorische Maßnahmen nicht ausreichen, sollten persönliche Schutzmaßnahmen zum Einsatz kommen, um die Atemwege und Haut vor krebserregenden Stoffen zu schützen.
Weitere Informationen über die Grundregeln des STOP-Prinzips wurden im Rahmen der Roadmap on Carcinogens zusammengefasst.
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