Versichertenrente

Die BG RCI zahlt eine Rente an Unfallverletzte und Berufserkrankte, wenn die Erwerbsfähigkeit über die 26. Woche nach dem Versicherungsfall hinaus durch diesen um mindestens 20 % gemindert ist.

Der Anspruch auf Rentenzahlung beginnt im Anschluss an die Rehabilitation, im Regelfall mit Eintritt der Arbeitsfähigkeit. Ist kein Anspruch auf Verletztengeld entstanden, beginnt die Rente mit dem Tag nach Eintritt des Arbeitsunfalls oder der Berufskrankheit. Berechnungsgrundlagen sind

  • der Grad der Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE),
  • der Jahresarbeitsverdienst (JAV) in den 12 Kalendermonaten vor dem Versicherungsfall.

Die MdE wird in der Regel auf der Grundlage eines ärztlichen Gutachtens bewertet. Den versicherten Personen werden mehrere Gutachter und Gutachterinnen zur Auswahl gestellt. Die MdE-Bewertung orientiert sich an der Funktionseinbuße auf dem gesamten Gebiet des Erwerbslebens und nicht an der konkret ausgeübten Tätigkeit. So gilt z. B. für den Verlust einer Hand ein grundsätzlicher Erfahrungswert der MdE von 60 %, unabhängig davon, ob Verletzte z. B. in Betriebsteilen wie der Schlosserei oder im Büro tätig waren.

Der JAV umfasst den Bruttobetrag sämtlicher Arbeitsentgelte und Arbeitseinkommen und spiegelt damit die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse im Jahr vor dem Versicherungsfall wider.

Bei der Rentenberechnung ist der in der Satzung der BG RCI festgelegte Höchstbetrag des JAV (seit dem 01.01.2024 beträgt dieser 84.840 Euro) zu beachten. Dieser Betrag gilt auch als Obergrenze der Verletztengeldberechnung und der Beitragsbemessung. Die Vollrente (100 % MdE) beträgt zwei Drittel des JAV. Bei einer MdE von weniger als 100 % wird als Rente der entsprechende Teil der Vollrente gezahlt.

Berechnungsbeispiel für die Versichertenrente

Berechnungsbeispiel für die Versichertenrente
Position Betrag
Bruttojahreseinkommen der verletzten Person aus ihrer Haupttätigkeit
in einer chemischen Fabrik
34.560,25 €
Bruttojahreseinkommen aus Nebentätigkeit in eigener Landwirtschaft 3.274,00 €
Jahresarbeitsverdienst (JAV) der verletzten Person 37.834,25 €
Da der JAV der verletzten Person unter dem von der BG RCI festgelegten
Höchstbetrag von 84.000 € liegt, wird bei der Rentenberechnung
vom JAV der verletzten Person ausgegangen.
 
Die Vollrente beträgt 2/3 des JAV 25.222,83 €
Bei einer MdE von 20 %, z.B. wegen Verlustes eines Daumens,
beträgt die dafür gezahlte Teilrente 20% der Vollrente
 
Dies sind pro Jahr 5.044,57 €
bzw. pro Monat 420,38 €