Meine Verantwortung: 12 LEBENSRETTER für Führungskräfte

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LEBENSRETTER 1: Die Fakten kennen – Lebensgefahr vermeiden!

Es ist meine Verantwortung, meine Beschäftigten besonders für Unfallgefahren mit hohem Risikopotenzial zu sensibilisieren. Ich achte darauf, dass betriebliche Vorgaben befolgt werden und sicher gearbeitet wird.

Die Fakten: 
90 Prozent aller tödlichen Arbeitsunfälle wurden durch nur fünf Unfalltypen verursacht, Dies sind Fahrzeug/Transportmittel, Maschine/Anlage, Absturz, fallende/umkippende/umherfliegende Gegenstände sowie Explosion/Verpuffung (siehe auch Abbildung).
 
Allein diese fünf Unfalltypen haben in zwölf Jahren 270 Menschenleben gekostet.


LEBENSRETTER 2: Risiken: Erkennen. Managen. Leben erhalten!

Ich bin dafür verantwortlich, dass Gefährdungen für alle Tätigkeiten systematisch ermittelt, die erforderlichen Schutzmaßnahmen festgelegt und die Risiken gemanagt werden.
 
Die Fakten: Bei jedem dritten tödlichen Arbeitsunfall existierte entweder gar keine oder keine ausreichende Gefährdungsbeurteilung.


LEBENSRETTER 3: Vorbild sein! Hinschauen! Handeln!

Ich bin mir meiner Vorbildwirkung bewusst. Ich handle konsequent und berechenbar und schreite bei unsicheren Arbeitsweisen sofort ein.

Die Fakten: Bei zwei von drei tödlichen Arbeitsunfällen war Leichtsinn im Spiel. Die Gefahr war so offensichtlich, dass sie den Führungskräften, aber auch den Verunglückten bekannt sein musste.


LEBENSRETTER 4: Routine. Erfahrung. Kann tödlich sein!

Ich achte besonders auf das Arbeitsverhalten der erfahrenen Beschäftigten. Ich halte alle Beschäftigen dazu an, der Sicherheit stets Vorrang zu geben und im Zweifel STOPP zu sagen.

Die Fakten:  „Alte Hasen“ tragen das höchste Risiko, tödlich zu verunglücken. Mehr als jede bzw. jeder dritte Verunglückte gehört der Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen mit besonders großer Erfahrung an.


LEBENSRETTER 5: Sichere Arbeit: Festlegen! Unterweisen! Kontrollieren!

Ich lege für alle Tätigkeiten fest, wie sicher gearbeitet werden kann. Ich stelle sicher, dass die Unterweisungen umfassend und verständlich durchgeführt werden. Ich überzeuge mich persönlich davon, dass meine Beschäftigten die Vorgaben verstanden haben und befolgen.


Die Fakten: Bei jedem dritten tödlichen Arbeitsunfall ist die sichere Arbeitsweise nicht oder nicht ausreichend festgelegt oder die Unterweisung mangelhaft durchgeführt worden. Den Verunglückten fehlten somit die notwendigen Kenntnisse für sichere Arbeitsweisen.


LEBENSRETTER 6: Sicherheitseinrichtungen. PSA. Lebenswichtig!

Ich sorge dafür, dass die erforderlichen betrieblichen Sicherheitseinrichtungen und die persönlichen Schutzausrüstungen vorhanden sind und immer benutzt werden. Ich gehe mit gutem Beispiel voran und spreche Fehlverhalten unmittelbar an.

Die Fakten: Bei jedem fünften tödlichen Arbeitsunfall waren die notwendigen Sicherheitseinrichtungen oder die persönlichen Schutzausrüstungen (z. B. Sicherheitsgurt im Fahrzeug, Absturzsicherung, Arretierung) zwar vorhanden und funktionsfähig, wurden aber bei der Arbeit nicht benutzt.


LEBENSRETTER 7: Fahrzeuge. Baumaschinen. Stapler. Lebensgefahr!

Es ist meine Verantwortung, durch geeignete Maßnahmen die Risiken beim Einsatz unserer Fahrzeuge zu minimieren. Hierzu gehören ein Verkehrskonzept, sichere Verkehrswege, mangelfreie Fahrzeuge und ein rücksichtsvolles Verhalten aller Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen.

Die Fakten: Bei jedem dritten tödlichen Arbeitsunfall waren Fahrzeuge (z. B. Radlader, Lkw, Muldenkipper, Gabelstapler, Pkw) beteiligt. 100 Menschen, darunter knapp 30 Fußgänger und Fußgängerinnen, kamen hierbei zu Tode.


LEBENSRETTER 8: Störungen. Reinigung. Wartung. Höchste Gefahr!

Ich bin für Planung und Überwachung von sicheren Arbeitsabläufen bei Störungsbeseitigung, Reparatur- und Reinigungsarbeiten an Maschinen und Anlagen verantwortlich. Ich überzeuge mich davon, dass die Vorgaben eingehalten werden.

Die Fakten: In diesem Bereich wurden 60 Menschen getötet aufgrund fehlender oder nicht beachteter Arbeitsanweisungen.


LEBENSRETTER 9: Funktionierende Schutzeinrichtungen? Retten Leben!

Ich sorge dafür, dass die Wirksamkeit aller Schutzeinrichtungen regelmäßig überprüft wird und Mängel beseitigt werden. Zudem überzeuge ich mich davon, dass Schutzeinrichtungen bestimmungsgemäß benutzt werden.


Die Fakten:
20 Menschen wurden bei Arbeiten an Maschinen und Anlagen getötet, weil die Schutzeinrichtun­gen (z. B. Sicherheitslichtschranken, Sicherheitsschalter, Zuhaltungen) abgebaut oder manipuliert wurden. Die Führungskraft hat dies entweder nicht bemerkt oder es sogar geduldet.


LEBENSRETTER 10: Absturz tötet! Vorsorge treffen!

Ich sorge dafür, dass Arbeiten in der Höhe durch technische Maßnahmen sicher durchgeführt werden und die erforderlichen persönlichen Schutzausrüstungen konsequent benutzt werden. Soweit möglich vermeiden wir, Arbeiten von Leitern aus durchzuführen.


Die Fakten: 47 Menschen sind durch Absturz von hochgelegenen Arbeitsebenen zu Tode gekommen. Die geringste Absturzhöhe betrug weniger als einen Meter. Auch Arbeiten von Leitern aus und auf Flachdächern (Durchbruch) können tödlich enden.


LEBENSRETTER 11: Herabfallen. Umkippen. Einstürzen. Lebensgefahr!

Ich weise meine Beschäftigten an, sich möglichst nicht in Bereichen aufzuhalten, in denen die Gefahr durch kippende Teile oder herabfallende Gegenstände nicht sicher auszuschließen ist. Ich sorge dafür, dass so gelagert und transportiert wird, dass nichts herabfallen oder umkippen kann.

Die Fakten: 45 Menschen wurden von umkippenden Teilen oder herabfallenden Gegenständen erschlagen. Oft­mals war die Standsicherheit nicht gegeben oder Lasten waren nicht gegen Herabfallen gesichert.


LEBENSRETTER 12: Explosionsgefahren erkennen! Maßnahmen treffen!

Ich analysiere sorgfältig, ob in meinem Verantwortungsbereich Explosions- oder Brandgefahren bestehen und treffe die erforderlichen Maßnahmen. Ich sorge dafür, dass die Beschäftigten Arbeiten in gefährdeten Bereichen nur nach Freigabe und ausschließlich mit geeigneten Arbeitsmitteln durchführen.

Die Fakten: 32 Menschen wurden durch Explosionen und deren Folgen getötet.