2. Symposium „Gefahrstoffe am Arbeitsplatz: Probenahme – Analytik – Beurteilung“ am 22. und 23.09.2009 in Heidelberg
Im September trafen sich fast 200 Fachleute aus Firmen, Behörden, Hochschulen und Gesetzlichen Unfallversicherungsträgern in Heidelberg, um aktuelle Fragen der Probenahme, der Analytik und der Beurteilung von Gefahrstoffen zu diskutieren.
Dieses Symposium ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Arbeitsgruppe „Luftanalysen“ der Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft unter Leitung von Professor H. Parlar und der AG Analytik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung unter dem Vorsitz von Dr. T. H. Brock, BG Chemie.
In einem vielfältigen Programm wurden verschiedenste Aspekte des Themenfeldes beleuchtet. In seiner Begrüßung zeigte Thomas Brock, wie notwendig es auch heute ist, zur Beherrschung der Gefährdungen neben anderen Methoden insbesondere Messverfahren zur Verfügung zu haben, die verlässliche Aussagen ermöglichen, es geht schließlich um die Gesundheit der Mitarbeiter und um effizienten Einsatz der Mittel im Betrieb.
In einem Block zu den praktischen Aspekten des Regelwerkes wurde ein weiter Bogen von der TRGS 400 „Gefährdungsbeurteilung“ über die TRGS 402 „Ermitteln und Beurteilen“ bis zur Praxis im Labor mit den neuen Laborrichtlinien geschlagen, das neue Grenzwertkonzept und der Umgang mit den Kohlenwasserstoff-AGW diskutiert. Es zeigte sich, dass hier noch viel Arbeit geleistet werden muss, um der Praxis wieder genügend Grenzwerte für die Beurteilung zur Verfügung zu stellen und auch der Aufwand der Beurteilung der Kohlenwasserstoffgemische noch sehr hoch ist.
Die Betrachtung der Messunsicherheit bei der Angabe von Ergebnissen ist heute unverzichtbar, praktische Hilfen zur Umsetzung dieser komplexen Anforderungen wurden vorgestellt, ebenso die für den Arbeitsplatz wichtigen Normungsinhalte bei den allgegenwärtigen Stäuben.
In einer Reihe von Beiträgen wurden Erfahrungen und Denkanstöße aus der Praxis zu verschiedenen Themen gegeben, von der Vermeidung von oft unerkannten Wägefehlern über die Isocyanate bis hin zur Analytik der immer wichtiger werdenden ionischen Flüssigkeiten spannte sich der Bogen der Themen.
Auch „über den Tellerrand hinaus“ wurden Themen diskutiert, so Fragen der biologischen Arbeitsstoffe, der Hautbelastung und der Innenraumproblematik.
In seinem Resümee wies Harun Parlar mit Blick auf den Menschen am Arbeitsplatz auf die Wichtigkeit der Tätigkeit der Teilnehmer hin. Ein 3. Symposium ist angesichts des großen Erfolges vorgesehen.
Die zu den 4 Hauptthemen gehaltenen Vorträge finden Sie untenstehend in alphabetischer Reihenfolge der Referenten:
Probenahmestrategie und Ergebnisbewertung bei Luftmessungen im Innenraum
Messung von Isocyanaten zur Bewertung von Arbeitsplätzen
Validierung von Messverfahren und Abschätzung der Messunsicherheit – ein neuer Ansatz in der CEN – Normung
Die neuen „Laborrichtlinien“ – BGI/GUV-I 850-0 – TRGS 526
DIN – CEN – ISO: Die nationale und internationale Normung am Beispiel des luftgetragenen Staubes
Gefahrstoff-Messungen am Arbeitsplatz mit Hilfe der SPME (Festphasen-Mikroextraktion)
Grenzwerte – Ableitung und Bedeutung für den Arbeitsschutz
Chromatographisches und elektrophoretisches Methodenarsenal zur Analytik ionischer Flüssigkeiten
Messstrategien und Verfahren zur Quantifizierung von Hautbelastungen
Messen von Kühlschmierstoffen
Einfache messtechnische Überwachung von Stoffgemischen in der Arbeitsplatzluft
Praktische Aspekte des Regelwerks: TRGS 400, 401 und 402
Biologische Arbeitsstoffe
Methoden zur Ermittlung der inhalativen Metallexpositionen an Arbeitsplätzen
Bestimmung der Staubkonzentration durch Wägung – einfach aber fehlerträchtig
Arbeiten mit den neuen Kohlenwasserstoff - AGW
Bitte beachten Sie, dass die angebotenen Downloads Kenntnisstand und Meinung des einzelnen Vortragenden wiedergeben.