D 1.3 Kübelaufzug

Mögliche Gefahren

  • Quetschen an bewegten Teilen des Aufzugskübels
  • Stürzen, Rutschen und Stolpern im Bereich des Zugangs des Kübelbahnkellers und im Bereich der Kübelbasisebene
  • Einquetschen an Zuführorganen, z. B. Schiebern, Förderbändern, Schurren
  • Absturz bei Wartungsarbeiten am hochgefahrenen Kübel
  • Getroffenwerden durch abstürzenden Kübel infolge nicht ausreichend gesicherten Kübels

Maßnahmen

Technische Anforderungen

  • Verkehrsbereich der gesamten Kübelaufzugsbahn gegen Betreten und Erreichen von Gefahrstellen sichern.
  • Die beweglichen trennenden Schutzeinrichtungen (Zugangstüren) müssen mit Verriegelungseinrichtungen verbunden sein, die das Ingang­setzen des Kübels verhindern, bis die Schutzeinrichtungen geschlossen sind, und einen Befehl zum Stillsetzen auslösen, wenn die Schutzeinrichtungen nicht mehr geschlossen sind.
  • Zugang zum Kübelbahnkeller über eine rutschhemmende, ausreichend dimensionierte Treppe mit Handlauf ermöglichen.
  • Kübelbahnkeller/Kübelbasisebene dem Umfang der notwendigen Reparatur- und Reinigungsarbeiten anpassen und beleuchten.
  • Zugänge, z. B. Laufstege und Podeste zu den Schiebern und Material­dosierklappen sowie zur Trommelwinde, so konzipieren, dass diese außerhalb des Verkehrs-/Bewegungsbereichs des Aufzugskübels liegen 1.
  • Einrichtung von Steckbolzensicherungen, die rot gekennzeichnet sind, an mindestens zwei Positio­nen der Aufzugsbahn, um plötzliches Absinken/Abstürzen des Aufzugskübels zu verhindern.
  • An den Übergabestellen: Beschickungs- und Wiegebänder sichern (siehe auch Kapitel A 2.9).
  • Seilsicherungsbügel an Seilscheibe, um Herausspringen des Seils aus der Führungsrille zu verhindern.

Betrieb

  • Während der Frostperiode auf kontinuierlichen Betrieb der Heizungseinrichtungen zwecks Entfrostung der Zuführorgane und Dosierklappen achten.
  • Stahlfasern über eine Aufgaberutsche, Rinnenführung oder ähnliche Zuführungsmöglichkeiten außerhalb des Gefahrenbereiches der Kübelbahn aufgeben 2.

Reparatur/Wartung/Störungsbeseitigung/Reinigung

  • Anlage abschalten und gegen Wiedereinschalten sichern.
  • Arbeiten von der Wartungsbühne bzw. einem Podest ausführen; ggf. Persönliche Schutzausrüstung (PSA) gegen Absturz verwenden – geeignete Anschlagpunkte vorher festlegen und kennzeichnen.
  • Bei Reinigung des Kübelbahnkellers/der Kübelbasisebene von über­gelaufenem Material ist der Aufzugskübel mittels Steckbolzen und zugehörigen Sicherungssplinten beidseitig zu sichern 3. Dabei sollte der Kübel leicht auf den Steckbolzen aufsitzen und das Seil entlastet sein, aber kein Schlaffseil.
  • Im Falle der Störungsbeseitigung an Dosierklappen und Schiebern: Pneumatikzylinder vorher drucklos machen.
  • Seilführung beobachten und positionsgerechtes Ab- und Auftrommeln des Kübelbahnaufzugsseils vom Wartungspodest aus an der Trommelwinde und den Seilscheiben regelmäßig kontrollieren.
  • Seilwechsel abhängig von Aufzugsspielen gemäß Angaben des Herstellers; Dokumentation im Wartungsbuch.

Prüfungen

  • regelmäßige Prüfung durch eine befähigte Person, insbesondere von Trommelwinde, Seilführung und Seil
  • tägliche Sicht- und Funktionskontrolle der Arbeitseinrichtungen, Sicherheits- und Schalteinrichtungen (insbesondere Schlaffseilschalter) durch beauftragtes Personal
  • PSA gegen Absturz nach Vorgaben des Herstellers regelmäßig durch befähigte Person prüfen

Betriebsanweisung/Betriebsanleitung

  • Für Betrieb, Wartung, Reinigung und Reparatur sind Betriebs­anweisungen zu erstellen.
  • Das beauftragte Personal ist mindestens einmal jährlich zu unter­weisen.

Persönliche Schutzausrüstung
Auswahl gemäß Gefährdungsbeurteilung, hier insbesondere

  • Schutzschuhe
  • ggf. Schutzhandschuhe
  • ggf. Schutzhelm
  • ggf. Schutzbrille
  • ggf. PSA gegen Absturz

Weitere Informationen

  • Unfallverhütungsvorschrift: DGUV Vorschrift 3 „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“
  • DIN EN 12629-1:2011-01 „Maschinen für die Herstellung von Bauprodukten aus Beton und Kalksandsteinmassen – Sicherheit – Teil 1: Gemeinsame Anforderungen“
  • Kapitel A 1.2, A 2.9