3.24 Wie lassen sich die Auswirkungen von Staubexplosionen minimieren, wenn diese nicht sicher zu verhindern sind?

Lassen sich Staubexplosionen nicht sicher ausschließen, sind Schutzmaßnahmen zu treffen, die sicherstellen, dass durch die Explosion keine gefährlichen Auswirkungen auftreten.

Diese Schutzmaßnahmen werden auch als „konstruktive Explosions­schutzmaßnahmen“ bezeichnet. Hierbei werden Behälter und Anlagenteile so ausgelegt, dass im Falle einer Explosion keine Personen zu Schaden kommen und der Schaden an Gebäuden und Anlagen möglichst gering ausfällt.

Zu den konstruktiven Explosionsschutzmaßnahmen zählen:

  • Explosionsfeste Bauweise
  • Explosionsdruckentlastung
  • Explosionsunterdrückung
  • Explosionstechnische Entkopplung

Bei der explosionsfesten Bauweise werden Behälter und Anlagen derart konstruiert und ausgelegt, dass sie dem zu erwartenden Explosionsdruck standhalten, ohne aufzureißen. Dabei wird unterschieden zwischen

  • explosionsdruckfester Bauweise: Behälter bleiben intakt, keine Verformungen und
  • explosionsdruckstoßfester Bauweise: Behälter verformen sich und müssen nach der Explosion repariert oder ausgetauscht werden.

Bei der Explosionsdruckentlastung wird ein zu schützender Behälter mit einer Entlastungseinrichtung, z. B. Berstscheiben oder Explosionsklappen, versehen, die bei einem definierten Druck öffnet.

Eine Anlage zur Explosionsunterdrückung erkennt eine anlaufende Explosion mittels Flammen- oder Drucksensoren und unterdrückt die Explosion in der Anlaufphase durch schnelles Einblasen von Löschmittel.

Die explosionsheitstechnische Entkopplung gewährleistet, dass eine Explosion nicht in weitere Anlagenteile übertragen werden kann. Die Explosion wird auf einen bestimmten Anlagenteil räumlich begrenzt. Hierzu werden folgende Elemente verwendet:

  • für die sicherheitstechnische Entkopplung geeignete Zellenradschleusen
  • Löschmittelsperren
  • Schnellschlussschieber
  • Schnellschlussventile
  • Entlastungsschlote
  • Produktvorlagen
  • Doppelschieber