7.22 Ist die Kontaktierung mit einem wasserfeuchten Vlies/Papier bei der Messung des Ableitwiderstandes von Fußböden noch erlaubt?

Die Kontaktierung von Fußböden mit wasserfeuchtem Vlies zur Bestimmung des Ableitwiderstandes führt oft zu Fehlmessungen, da die Feuchte des Vlieses das Messergebnis signifikant beeinflussen kann. Die Feuchte des Vlieses wird - insbesondere bei benetzbaren oder porigen Fußbodenmaterialien - von dem (trockenen) Fußboden aufgenommen, was zur Erniedrigung des Ableitwiderstandes führt. Durch diese Beeinflussung zur unsicheren Seite besteht die Gefahr, dass ggf. eine Eignung des Fußbodens für die Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen attestiert wird, die nicht gegeben ist.

In den Begriffsbestimmungen der TRGS 727 Nummer 2 unter Absatz 9 "Ableitwiderstand RE" wird davon ausgegangen, dass die Messung mit trockener Kontaktierung erfolgt. 1998 wurde die DIN EN 51953, welche eine Kontaktierung mit feuchtem Vlies vorsah, zurückgezogen und durch die DIN EN 1081 ersetzt, die eine trockene Prüfung des Fußbodens vorschreibt. Selbst wenn im besonderen Fall (z. B. bei der Zulassung von Fußbodensystemen) die Bestimmung des Ableitwiderstandes mit feuchter Kontaktierung  vorgegeben ist, sind Messungen mit trockener Kontaktierung entsprechend TRGS 727 Nummer 2 Absatz 9 erforderlich, um nachzuweisen, dass die Anforderungen der TRGS 727 erfüllt sind.