Arbeitszeitgestaltung

„Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit und acht Stunden Schlaf“; für den englischen König „Alfred der Große“ war das (um 900 n. Chr.) eine ideale Aufteilung des Tages.

Heute wissen wir, dass sich das Risiko für Unfälle ab der 9. Stunde nach Arbeitsbeginn erhöht – bis hin zu einer Risikoverdopplung nach 12 Stunden. Nachtarbeitende leben gegen die innere Uhr und kommen nur selten auf acht Stunden Schlaf pro Tag; das kann langfristig krank machen.

Arbeitszeit menschengerecht gestalten – das ist auch (oder gerade) in unserer modernen Welt eine wichtige Stellschraube für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten.

Hilfen für eine gesunde Arbeitszeitgestaltung (BAuA)

Arbeitszeit sicher und gesund gestalten (DGUV)

Arbeitszeitmodelle

Der klassische Achtstundentag (9-to-5-Job) ist nur eines von vielen Modellen, mit denen die Lage und Verteilung der Arbeitszeit geregelt werden kann. Es gibt zahlreiche Varianten; das richtige Modell für den eigenen Betrieb bzw. die eigene Organisation zu finden, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. In jedem Fall sollten bei der Auswahl oder Entwicklung eines Arbeitszeitmodells Sicherheits- und Gesundheitsaspekte berücksichtigt werden.

Arbeitszeitmodelle in der Übersicht (BAuA)

Arbeitszeitgestaltung bei Schichtarbeit

Schicht- und Nachtarbeit sind fester Bestandteil unserer modernen Gesellschaft. Wichtige Versorgungsbereiche wären ohne sie nicht denkbar. So können wir z. B. Hilfe von Polizei, Feuerwehr oder in Krankenhäusern zu jeder Tages- und Nachtzeit erwarten.

In Fabrikationsbereichen wie der chemischen Industrie und der Stahlindustrie ist Schichtarbeit vor allem aus technologischen Gründen unumgänglich, denn manche Produkte lassen sich nur dann herstellen, wenn der Produktionsprozess über viele Stunden oder sogar Tage ununterbrochen läuft. Daneben spielen auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle: Teure Maschinen und Anlagen machen sich nur dann bezahlt, wenn sie täglich so lange wie möglich in Betrieb gehalten werden.

Schicht- und vor allem Nachtarbeit sind mit gesundheitlichen Risiken verbunden, weil sie die jedem Menschen innewohnende biologische Rhythmik durcheinanderbringen. Wer nachts arbeitet, muss gegen die innere Uhr ankämpfen, die den Organismus mit all seinen Funktionen auf Schlaf einstellt. Tagsüber zu schlafen, widerspricht ebenfalls den „natürlichen“ Abläufen.

Schicht- und Nachtarbeit müssen gut gestaltet sein, damit sie die Gesundheit der Beschäftigten nicht beeinträchtigen.


Fit für Job und Leben – Schichtarbeit / Schlaf und Gesundheit

Arbeitszeiten außerhalb der Kernarbeitszeit nehmen in unserer Gesellschaft zu. Dagegen stehen die damit verbundenen Beanspruchungen und Belastungen für die Betroffenen.

Mittels arbeitsmedizinischer und arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse kann und sollte Schichtarbeit so gestaltet werden, dass diese Belastungen möglichst gering ausfallen.

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DGUV Information 206-024 "Schichtarbeit – (k)ein Problem?!"

Die DGUV Information 206-024 "Schichtarbeit – (k)ein Problem?! Eine Orientierungshilfe für die Prävention" gibt Anregungen für eine gesundheitsgerechte Arbeitszeitgestaltung basierend auf arbeitsmedizinischen und arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen.

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Leben mit Schichtarbeit – Tipps für Beschäftigte

Die DGUV Information 206-027 "Leben mit Schichtarbeit – Tipps für Beschäftigte" macht Vorschläge zu verhaltenspräventiven Maßnahmen während und außerhalb der Arbeitszeit. Es werden Strategien im Umgang mit Schlaf, Ernährung, Bewegung, Stress und Suchtmitteln sowie Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt. 

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