Hautmittel

Hautmittel sind Hautschutzmittel, Hautreinigungsmittel und Hautpflegemittel. Sie unterliegen der Kosmetikverordnung und können Stoffe enthalten, die bei einzelnen Personen Sensibilisierungen auf der Haut auslösen können. Inhaltsstoffe der Hautmittel sind auf der Verpackung aufgelistet. Auf Duftstoffe kann weitestgehend verzichtet werden.

Hautschutzmittel

Hautschutzmittel sollen die natürliche Hautbarriere stärken und damit die Haut gesund erhalten. Eine gesunde Hautbarriere beugt Sensibilisierungen vor und verringert das Risiko an einem Ekzem zu erkranken.

Die Verwendung von Hautschutzmitteln gehört zu den persönlichen Schutzmaßnahmen und ist im Rahmen der Maßnahmenhierarchie (S-T-O-P) nachrangig. Siehe auch Kapitel 5 des Merkblatts A 023 „Hand- und Hautschutz“

Hautschutzmittel werden beispielsweise bei Feuchtarbeit oder Kontakt zu schwach hautgefährdenden Arbeitsstoffen eingesetzt. Beispiele hierfür sind Kontakte zu Reinigungsmitteln oder wassergemischten Kühlschmierstoffen bei Tätigkeiten an drehenden Teilen. 

Die Verwendung von Hautschutzmitteln ist regelmäßig zu unterweisen. Sie können Inhaltsstoffe enthalten, die Allergien auslösen können.
Hautschutzmittel werden vor einer hautbelastenden Tätigkeit, auch vor Wiederaufnahme, beispielsweise nach dem Händewaschen, auf die saubere und trockene Haut aufgetragen. 

Wenn flüssigkeitsdichte Schutzhandschuhe getragen werden, ist die Anwendung von Hautschutzmitteln unter dem Handschuh nach heutiger Erkenntnis ohne einen nachweisbaren Nutzen und kann somit derzeit nicht empfohlen werden. Das Handschuhmaterial kann durch die Anwendung von Hautschutzmitteln in der Schutzwirkung beeinträchtigt werden.

Bei übermäßiger Schweißbildung ist es sinnvoll, Baumwollhandschuhe unter dem Schutzhandschuh zu tragen und diese regelmäßig zu wechseln.

Die Auswahl eines Hautschutzmittels sollte immer in Abhängigkeit zur Hautgefährdung getroffen werden:

  • Schutz vor Schmutz
  • Schutz vor Arbeitsstoffen
  • Schutz vor Hauterweichung
  • Schutz vor UV-Strahlung

Weitere Beispiele: Durch die Verwendung von Hautschutzmitteln beim Einsatz von stark haftenden, verschmutzenden Arbeitsstoffen wird die Hautreinigung erleichtert. Bei kurzzeitigen Arbeiten im feuchten Milieu verringern gerbstoffhaltige Hautschutzmittel die Hauterweichung.
Der Einsatz von Sonnenschutzmitteln verlängert die natürliche Eigenschutzzeit der Haut gegenüber UV-Strahlen.

Hautreinigung

Die Reinigung der Haut sollte so schonend wie möglich erfolgen, weil auch die Hautreinigung selbst, eine Gefährdung darstellt. Üblicherweise werden die Reinigungsmittel als „Flüssigseife“ angeboten. Nur bei stärkeren Verschmutzungen dürfen aggressivere Mittel eingesetzt werden. Ein einziges, immer passendes Reinigungsmittel reicht hierfür häufig nicht aus. Die Hautreinigungsmittel sind vom Betrieb zur Verfügung zu stellen. 

Die Auswahl von Hautreinigungsmitteln richtet sich nach dem Verschmutzungsgrad:

  • Leichte Verschmutzung (z. B. im Haushalt, im Büro),
  • starke Verschmutzung (z. B. durch Schmierstoffe, Metallstaub, Ruß),
  • spezielle Verschmutzung (z. B. durch Asphalt, Lacke, Harze und Kleber), die auf der Haut aushärten und anhaften.

Hautreinigungsmittel mit Reibemitteln wie Sägemehl, Sand oder Wallnussschalenmehl sollten soweit möglich vermieden werden. Reibemittel können in der Hornschicht zu Mikroverletzungen durch Abrieb führen und somit die Hautbarrierefunktion beeinträchtigen.

Für ganz spezielle Hautverschmutzungen werden darüber hinaus Hautreinigungsmittel angeboten, denen noch zusätzlich Löse- oder Reduktionsmittel zugesetzt sind. Diese Produkte strapazieren die Haut erheblich und sollten nur eine Ausnahme darstellen. Der Reinigungsvorgang wird dem Verschmutzungsgrad angepasst.

Folgende Reinigungsmöglichkeiten, abhängig von der Verschmutzung, stehen zur Auswahl:

  • Abspülen mit Wasser
  • Benetzen mit Wasser, etwas Tensid dazugeben und verteilen, abspülen
  • Einreiben mit Tensid und danach abspülen mit Wasser

Dies wird empfohlen, wenn die Haut durch Verschmutzungen benetzt ist und diese direkt mit den Tensiden angelöst werden sollen. Durch Verwendung von Papierhandtüchern kann die „Schmutzlast“ vorab reduziert werden. Mit Hautreinigungsölen können Verschmutzungen noch viel leichter angelöst und anschließend unter Zugabe einer geringen Menge Tensid und Wasser abgewaschen werden.

  • Kombination Tensid und Reibemittel

Anwendung des Produktes direkt auf der Haut, Verteilung auf Schmutzstellen und anschließendes Abspülen mit Wasser (Achtung: Mechanische Belastung der Haut).

  • Kombination Tensid, Reibemittel und Lösemittel

Anwendung des Produktes direkt auf der Haut, Verteilung auf Schmutzstellen und anschließendes Abspülen mit Wasser (Achtung: Mechanische Belastung und Hautirritation).

Nach der Handreinigung ist es wichtig, die Hände vollständig abzutrocknen, um Hautbelastungen zu reduzieren. Besonders wichtig ist dies vor dem Tragen flüssigkeitsdichter Handschuhe oder vor einer Desinfektion.

Folgende Systeme kommen in Frage:

  • Einmalhandtücher (Einzelblatt oder Rolle)
  • Textilhandtuchautomaten
  • Warmlufttrockner
  • Jetstream-Händetrockner

Handtücher aus Textil oder Papier sind Warmlufttrocknern hygienisch deutlich überlegen. Bei der Warmlufttrocknung gelangen zusätzliche Keime aus der Raumluft auf die Hände. Im Hinblick auf die Trocknungszeit ist der Warmlufttrockner das ungünstigste System.

Hautpflege

Die Hautpflege nach der Arbeit ist besonders wichtig, wenn die Haut durch Wasser, Tenside, Lösemittel oder andere Belastungen ausgetrocknet oder entfettet wird. Entscheidend für die Wirksamkeit ist die regelmäßige, häufige und korrekte Anwendung rückfettender Hautpflegemittel. 

Hautpflegemittel werden regelmäßig nach der Händereinigung, z. B.  vor einer Arbeitspause, nach dem Arbeitsende und in der Freizeit angewendet.