8.A.1 Was ist der Unterschied zwischen einem Entladungsfunken und einem Lichtbogen («arcing»)?

Elektrostatische Funkenentladungen entstehen typischerweise zwischen zwei Elektroden auf unterschiedlichem Potential, sobald zwischen den Elektroden die Durchbruchfeldstärke (Durchschlagsfestigkeit der Luft) überschritten wird. Diese beträgt unter atmosphärischen Bedingungen im homogenen Feld ca. 3 MV/m. Dazu können entweder die Elektroden bei konstanter Potentialdifferenz einander angenähert oder bei konstantem Elektrodenabstand die Potentialdifferenz erhöht werden.

Funkenentladungen mit einer Potentialdifferenz < 300 V entsprechend einem Elektrodenabstand von ca. 0,1 mm und sind erfahrungsgemäß selbst für Stoffe der Explosionsgruppe IIC nicht mehr zündwirksam.

Ein Lichtbogen (englisch «arcing») entsteht typischerweise, wenn ein stromführender elektrischer Kontakt unterbrochen wird. Dies geschieht beispielsweise bei jedem Schaltvorgang. Ein solcher Lichtbogen wird deshalb auch Schaltfunken genannt.

Ein Lichtbogen tritt z. B. auf, wenn der Stromkreis einer 12 V Autobatterie unter Last getrennt wird. Im Gegensatz zu Funkenentladungen sind Lichtbögen schon bei viel kleinerer Potentialdifferenz zündwirksam.