C 2.3 Platten-/Blocktransport

Mögliche Gefahren

Rohblöcke/Platten

  • Verrutschen oder Kippen der Ladung beim Transport mit Lkw bei ungenügender Ladungssicherung
  • kritisches Fahrverhalten infolge Über- bzw. Unterschreitung der Achslasten durch fehlerhafte Lastverteilung beim Lkw-Transport

Rohblöcke

  • Absturz- und Quetschgefahr beim An- und Abschlagen der Anschlagmittel
  • Quetschgefahren auf Lagerplätzen beim Einsatz von Portalkranen durch nicht ausreichenden Sicherheitsabstand zwischen gelagerten Blöcken und Portalkranteilen
  • Abkippen des Materials von verfahrbaren Paletten aufgrund fehlender seitlicher Kippsicherung
  • Umkippen der eingesetzten Hebezeuge und Transportmittel durch Überlastung, z. B. Überladung

Platten

A-Bock

  • Abkippen der schräg stehenden Platten beim Ansetzen eines Anschlagmittels
  • Schrägstellung der A-Böcke
  • Überlastung durch Anlehnen zu vieler Platten
  • ungenügende Stabilität, z. B. durch Rost, fehlerhafte Schweißnähte oder Materialermüdung

Rungenlager

  • Knicken/Brechen von Stützen/Rungen aufgrund von Überlastung durch zu viele Platten und zu kurze Stützen/Rungen
  • Abheben des einen Endes des Rungengestells, weil nur auf der gegenüberliegenden Seite Platten gelagert wurden

Plattenzange

  • Herabfallen der Last, z. B. durch „Stiche“ im Plattenmaterial, Nässe, Schnee, Eis, Transport mehrerer Platten mit einer Zange, Stöße beim Transport

Vakuumheber

  • Abfallen der Last bei nassen, polierten Oberflächen oder verschlis­senen Dichtungen an den Saugtellern
  • mögliches Umschlagen einer schräg stehenden Platte, wenn Heber im Bereich oder unterhalb des Schwerpunktes der Platte angeschlagen wird
  • Überlastung des Hebers, wenn durch Adhäsion, insbesondere bei Nässe, nicht nur die angeschlagene sondern auch die nächste Platte mitbewegt wird

Hebebänder

  • Zerreißen durch Einwirkung von Nässe, scharfer Kanten und Alterung

Gabelstapler

  • Verringerung der Standsicherheit durch Verlagerung des Lastschwerpunktes nach vorn und oben
  • Kippgefahr durch pendelnde Last
  • Versagen von selbst hergestellten bzw. nicht zugelassenen Anbaugeräten
  • Gefährdung der mitgehenden Person, die die Last führt

Lkw

  • Kippgefahr durch mögliche Schiefstellung des Fahrzeuges
  • Verrutschen oder Verlieren nicht ausreichend gesicherter Ladung

Container
siehe Kapitel C 2.4

Maßnahmen

Rohblöcke/Platten

  • Ladungssicherung durch geeignete Maßnahmen
  • Vermeidung der Lagerung von mehr als zwei Rohblöcken übereinander, um das Absturzrisiko beim An- und Abschlagen der Last zu verringern
  • Benutzung ausreichend langer und gegen Wegrutschen oder Kippen gesicherter Leitern
  • Gewährleistung eines Mindestsicherheitsabstandes von 0,5 m bei Kranfahrt zwischen bewegten Teilen des Kranes und Rohblöcken 1
  • seitliche Kippsicherung beim Verfahren der Blöcke mit Paletten durch Rungen 2
  • Stehenlassen eines unteren Sägerandes nach dem Sägen der Einzelplatten und Benutzung einer formschlüssigen Verbindung beim Verfahren 3
  • keine Überlastung von Transporteinrichtungen

Platten

A-Bock

  • A-Böcke waagerecht aufstellen
  • standsichere A-Böcke verwenden 4
  • kann Überschreiten der Haltekräfte 5 nicht sicher ausgeschlossen werden, zusätzliche Maßnahmen gegen Umstürzen der Platten ergreifen, z. B. Sicherungsbügel
  • Aufenthalt im Kippbereich der Platten vermeiden – möglichst von der Seite arbeiten
  • Verwenden von Abstandshaltern zwischen den Platten und diese gegen Hineinrutschen sichern 6
  • Anschlagmittel wählen, das das Abkippen der Platte entbehrlich macht

Rungenlager

  • statische Berechnung der Tragfähigkeit und Angabe der zulässigen Belastung
  • gleichmäßige Verteilung der Platten im gesamten Rungenlager 7

Plattenzange

  • bei lastschließenden Klammern: Last nie über Personen führen
  • Platten vor Anschlagen auf Stiche, Haarrisse prüfen
  • nur eine Platte anschlagen
  • angegebenen Greifbereich der Zange keinesfalls über- oder unterschreiten
  • bei Kombination von A-Bock und Plattenzange: aufgrund erhöhter Risi­ken beim Ansetzen der Zange auf die Platte zusätzliche Maßnahmen gegen Umkippen der Platte treffen, z. B. Hilfsstützen 8 oder transpor­table Hilfsgestelle
  • Platten möglichst niedrig über dem Boden verfahren
  • die mitgehende Person darf sich nicht im Fallbereich der Platte aufhalten

Vakuumheber

  • nur eine Platte transportieren
  • Verwendung eines verlängerten Handgriffs am Heber, so dass Standplatz des Anschlägers außerhalb des Fall- und Kippbereiches liegt
  • stehende Platte oberhalb des Plattenschwerpunktes anschlagen 9
  • Beseitigung der Adhäsion hintereinander stehender Platten durch Schaffung eines Luftspaltes

Hebebänder

  • trocken aufbewahren
  • Überzüge aus schnittfestem Kunststoff verwenden
  • schadhafte Bänder aussortieren

Gabelstapler

  • Auswahl und Verwendung des Staplers und der Zusatzgeräte entsprechend den betrieblichen Bedingungen und den Herstellerangaben
  • nur geeignete Anbaugeräte bestimmungsgemäß verwenden
  • kann auf eine mitgehende Person nicht verzichtet werden, müssen diese sich außerhalb von Fahrspur und Gefahrenbereich der Last bewegen

Lkw

  • waagerechte Aufstellung des Lkw
  • Aufenthalt im Kippbereich von Platten vermeiden
  • Schiefstellung durch einseitiges Beladen/Entladen vermeiden
  • sichere Auf- und Abstiegshilfen benutzen

Container

  • siehe Kapitel C 2.4

Prüfungen

  • Erstmalige und regelmäßige Prüfungen der zum Platten-/Blocktransport eingesetzten Arbeitsmittel (z. B. A-Böcke, Rungen, Vakuumheber, Plattenzangen, Gabelstapler, Krane und Hebebänder) nach betrieblich festgelegten Fristen und Prüfungen nach besonderen Anlässen (z. B. Schäden, Unfällen, längere Betriebsunterbrechungen, Änderungen) durchführen.

Weitere Informationen

  • DGUV Information 213-010 „Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Steinbearbeitung“
  • Kapitel A 2.2, A 2.3, A 2.4, A 3.6, A 3.7, A 4.6, A 4.7, C 2.4