E 1.8 Beseitigung von Störungen

Mögliche Gefahren

Anlagen zur Herstellung von Betonsteinen/Betonplatten sind automatisch gesteuerte, komplexe Anlagen. Störungen im Produktionsablauf sind daher mit Eingriffen/Arbeiten in diesen Anlagen verbunden.

Es bestehen Gefährdungen

  • durch bewegte Maschinenteile, wenn einzelne Maschineneteile nicht sachgerecht stillgesetzt wurden und bei oder nach Störungsbeseitigung die Maschine wieder anläuft
  • durch Herabfallen von Betonsteinen 1,
  • durch Absturz bei Arbeiten zur Störungsbeseitigung an hochgelegenen Anlagenteilen,
  • durch Koordinationsfehler bei der Zusammenarbeit mehrerer Personen,
  • durch unzureichende Kenntnisse des Bedienpersonals über die Sicherungskonzeption des Anlagenherstellers und die steuerungstechnischen Zusammenhänge zwischen den beteiligten Anlagenteilen, insbesondere nach technischen Änderungen.

Die häufigsten Störungsquellen sind

  • der Bretteinzug in den Fertiger
  • alle Bretttransporteinrichtungen
  • der Bretteinschub in die Hubleiter
  • die Schiebebühne
  • die Senkleiter
  • der Greifer/Abstapler
  • die Umreifung

Ursachen sind z. B.

  • verschlissene und deformierte Fertigungsbretter 2,
  • verschlissene und deformierte Bretttransporteinrichtungen,
  • verschlissene Führungsschienen und Radsätze,
  • fehlerhaft eingestellte Anlagenteile und Endschalter.

Maßnahmen

  • vorbeugende Instandhaltung
  • Ausschalten der Anlagenteile und gegen Wiedereinschalten sichern
  • leichte Zugänglichkeit zu Störungsquellen
  • Nutzung der verriegelten Zugänge 3
  • Nutzung der Vor-Ort-Steuerung
  • Fahren der Anlagenteile in die Referenzposition (wenn erforderlich)
  • Sicherung der Auflasten/sich absenkender Maschinenteile gegen unbeabsichtigte Bewegung
  • Schaffung einer Absturzsicherung und eines sicheren Standplatzes bei Arbeiten an hochgelegenen Anlagenteilen
  • Abstimmung bei der Zusammenarbeit mehrerer Personen
  • Die mit der Störungsbeseitigung beauftragten Personen müssen Kenntnisse über
    • das Sicherungskonzept des Anlagenherstellers und
    • die steuerungstechnischen Zusammenhänge und Abhängigkeiten der Anlagenkomponenten besitzen, auch unter Berücksichtigung zwischenzeitlich erfolgter technischer Veränderungen.

Arbeitsmedizinische Vorsorge

  • Die arbeitsmedizinische Vorsorge ist auf Grundlage der Gefährdungsbeurteilung zu organisieren. Hierzu erfolgt die betriebsärztliche Beratung.

Persönliche Schutzausrüstung
Auswahl gemäß Gefährdungsbeurteilung, hier insbesondere

  • Schutzschuhe
  • Schutzhandschuhe
  • Arbeitsschutzhelm
  • ggf. Gehör- und Augenschutz
  • ggf. Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz

Weitere Informationen

  • Betriebsanleitung des Herstellers
  • DGUV Regel 113-602 „Branche Betonindustrie, Teil 1: Herstellung von Betonfertigteilen, Kapitel 3.5“