Betätigung von Notduschen
Vermeiden von Verwechslungsgefahren
An Körper-Notduschen mussten mit dem Inkrafttreten der Neufassung der Richtlinien für Laboratorien am 1. Oktober 1993 Ketten zur Betätigung unverzüglich entfernt werden. Grund hierfür war ein tödlicher Unfall, verursacht durch eine tragische Verwechslung und ein Versagen der Ketten (siehe Sichere Chemiearbeit 6-1992, Seite 70).
Ein Ersatz der Ketten durch eine stabile Zugstange für die AUF-Funktion, gegebenenfalls auch durch ein stabiles Kunststoffseil kam hier in Frage. An vielen Körpernotduschen ist dagegen ein Dreh- oder Kipphebel vorhanden, welcher ein Auf- oder Unterputzventil in der Wasserzuleitung betätigt (siehe auch Sichere Chemiearbeit 11-1995, Seite 131). Hier sind zwei Auslösesysteme gebräuchlich. Das eine System benutzt einen nach links zu bewegenden Drehhebel, während das andere einen nach vorne umzulegenden Kipphebel einsetzt. Ein Notfall, bei dem sich nun wiederum eine Fehlbedienung durch Verwechslung ereignete, ist Anlass zu folgendem Hinweis.
Die Öffnungsrichtung des Betätigungselementes muss eindeutig und auffällig gekennzeichnet werden. Hierzu eignet sich im Fall des Drehhebels ein Pfeil, in die Drehrichtung zeigend, im Fall des Kipphebels ein perspektivisch gezeichneter Pfeil, der in die Kipprichtung weist. Der oben erwähnte Notfall zeigte, dass auch hier in der Panikreaktion der Bedienhebel abgerissen wurde. Verschwächungen des Bedienhebels am Gehäuse müssen daher vermieden werden. Dieses Vorkommnis macht ebenfalls wiederum deutlich, dass die beste Schutzeinrichtung wenig nutzt, wenn über ihren Gebrauch nicht unterwiesen und der Einsatz nicht geübt wurde.
Siehe auch: Sichere Chemiearbeit 6-1997, Seite 71