Dimethylquecksilber-Vergiftung
Tödliche Vergiftung mit Hg(CH3)2
Bei der Zugabe einer geringen Menge an Dimethylquecksilber in ein NMR-Röhrchen unter dem Abzug geriet ein Tropfen auf den Latex-Einmalhandschuh. Sie verschloss das Röhrchen mit der Kappe und zog die Handschuhe aus. Nach 5 Monaten bemerkte sie Gleichgewichts- und Sprachstörungen. Eine Untersuchung zeigte extrem überhöhte Gehalte an Quecksilber in ihrem Blut. Eine intensivmedizinische Behandlung konnte sie vor einem schleichenden Tod durch Zerstörung des Zentralnervensystems nicht mehr retten. Sie hinterließ einen Ehemann und zwei Kinder sowie ihre verwaiste Arbeitsgruppe.
Die Untersuchung des Falles zeigte, dass in den mitgelieferten US-Sicherheitsdatenblättern zum Handschutz keine oder falsche Angaben (Gummihandschuhe benutzen) enthalten waren. Die Durchbruchszeit der Substanz durch Latex-Einmalhandschuhe liegt jedoch im Bereich weniger Sekunden, auch Gummihandschuhe sind vollkommen ungeeignet. Durch Berücksichtigung dieses Umstandes wäre dieser tragische Fall vermeidbar gewesen.
Die BG RCI hat deshalb in der Gefahrstoff-Datenbank GisChem ein Datenblatt zu Dimethylquecksilber erstellt. Es enthält neben dem Hinweis auf geeignete Schutzhandschuhe alle wesentlichen Schutzmaßnahmen, die für sichere Tätigkeiten mit Dimethylquecksilber notwendig sind.
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