Explosion an einer Vakuumpumpe

An einer Vakuumpumpe ereignete sich eine Explosion: In einem Unterschrank (gelüftet) befand sich eine Rotationsdrehschieberpumpe, von außen geschaltet, das Schaltergehäuse befand sich im Schrank eingebaut. Der Auspuff der Pumpe entlüftete in den Unterschrank, nicht direkt in die Abluft.

Offenbar war zuvor Diethylether damit im Vakuum ohne ausreichende Kondensation in einer Kühlfalle abgezogen und durch den Auspuff im Unterschrank verteilt worden. Die Effizienz der Lüftung des Unterschrankes ist unbekannt, war vermutlich nicht zur Verhinderung der Bildung von explosionsfähiger Atmosphäre ausreichend. Beim erneuten Einschalten zündete die Atmosphäre im Unterschrank und riss die Tür hinaus. Die bedienende Person stand glücklicherweise neben dem Schrank und wurde nicht direkt getroffen.

Wichtig ist, dass wir aus Unfällen lernen. Wir müssen daraus die richtigen Lehren ziehen und uns fragen, wie es zu dem Unfall kam und mit welchen Maßnahmen gleiche oder ähnliche Ereignisse systematisch vermieden werden können. Dies ist nicht zuletzt ein zentrales Anliegen der Präventionsstrategie „Vision Zero. Null Unfälle – gesund arbeiten!“.

In diesem Fall ist von Bedeutung, dass der Auspuff der Pumpe nicht direkt in die Abluft entlüftete, sondern sich die abgesaugten Dämpfe im Schrank anreichern konnten. Dass dies nicht in Ordnung war, konnte die bedienende Person nicht erkennen, es ist nicht zu erwarten, dass vor der Benutzung die Beschaffenheit der Technik vom Anwender geprüft wird. Nur dabei wäre aufgefallen, dass die Entlüftung in die Abluft fehlte. Bei einer regelmäßigen Prüfung durch Fachpersonal hätte dies auffallen müssen.

Die Verwendung einer solchen Pumpe zum Abziehen von Lösemitteln ist ohne vorgeschaltete Kühlfalle mit ausreichendem Abscheidegrad nicht möglich. Je nach Anwendungsfall reicht hier eine Trockeneiskühlung nicht aus, in solchen Fällen wird mit flüssigem Stickstoff gekühlt (bei Fehlbedienung kann allerdings Luftsauerstoff in die Falle zum oxidierbaren Material einkondensieren, was unbedingt vermieden werden muss). Wird zu schnell oder mit zu viel Luftbeimengung gepumpt, werden auch die Lösemitteldämpfe mit durch die Falle (auch mehrere hintereinander) gerissen, auch bei Stickstoffkühlung. Zum Betreiben eines Rotationsverdampfers im Vakuum, wie in diesem Fall, ist eine solche Pumpe ebenfalls nicht zu empfehlen, die Fallen können rasch zufrieren. Hierfür gibt es bessere Lösungen, die auch eine Abscheidung der Lösemitteldämpfe ohne Kühlfallen zulassen.