Symposiumsreihe „Gefahrstoffe am Arbeitsplatz: Probenahme – Analytik – Beurteilung“

3. Symposium zu Probenahme, Analytik und Beurteilung 2012

Am 24. und 25. September 2012 fand das nunmehr 3. Symposium in dieser Reihe statt, in dem sich Gefahrstoffexperten über Fragen und neue Entwicklungen zur Probenahme und Analytik sowie der Bewertung der Ergebnisse austauschten. Die BG RCI und die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit ihrer Arbeitsgruppe „Luftanalysen“ richten diese Reihe aus. Dieses Mal fand das Symposium mit tatkräftiger Unterstützung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund statt. Annähernd 200 Experten aus Deutschland und angrenzenden Ländern hatten sich dazu im neu umgebauten großen Hörsaal des Hauses I zusammengefunden.

Den ersten Tag prägte die Diskussion über aktuelle Entwicklungen. Die Exposition gegenüber Kohlenwasserstoffgemischen, die Entwicklung der Staubgrenzwerte und die Validierung der Schutzleitfäden der Bundesanstalt standen hier im Mittelpunkt. Eine Podiumsdiskussion zu den verschiedenen Aspekten neuer Grenzwertkonzepte, insbesondere von risikobasierten Grenzwerten, zeigte auf, was die nähere Zukunft hier bringen wird und welche Wege dazu noch zurückzulegen sind. Unter der Moderation von Dr. Thomas H. Brock, BG RCI, diskutierten Prof. Blome vom Institut für Arbeitsschutz (IFA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Prof. Thomas Gebel von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Dr. Stefan Engel von der BASF SE und Dr. Michael Au vom Hessischen Sozialministerium. Alle stimmten darin überein, dass der eingeschlagene Weg nicht nur der richtige ist, sondern auch ohne Alternative. Es bleibt jedoch noch eine Fülle an Arbeit, um alle relevanten Grenzwerte zur Verfügung zu stellen. Auch wenn das neue risikobasierte Konzept in der Gefahrstoffverordnung verankert sein wird, was 2015, vielleicht aber auch früher, der Fall sein wird, werden diese Arbeiten sicher noch nicht abgeschlossen sein.

Der zweite Tag gehörte den Themen aus der Praxis. Die Validierung von Analysenverfahren und die Fehlermöglichkeiten bei den Messungen brachten manche Information, die für die Qualitätssicherung der Messungen von großer Bedeutung sind. „Wer misst, misst Mist“ lautet die alte Faustregel, zumindest dann, wenn man nicht ganz genau weiß, was man tut und mit welchem Fehler man es tut. Die Messung von Stoffen, die sowohl in relevanten Konzentrationen dampf- und partikelförmig in der Luft vorliegen, bedarf einer dringenden Verbesserung, wie Dr. Dietmar Breuer vom IFA zeigte. Hier müssen Fehlermöglichkeiten ausgemerzt werden. Priv.-Doz. Dr. Thomas Göen von der Universität Erlangen-Nürnberg zeigte am Beispiel der Exposition gegen Holzschutzmittel, wie die potenzielle Hautbelastung des gesamten Körpers ermittelt werden kann. Aufschlussreich war der Einblick in die Arbeit einer überbetrieblichen Messstelle zwischen Theorie und Praxis. Die Vorstellung des GESTIS-Stoffmanagers des IFA und der Neuerungen im Einfachen Maßnahmenkonzept der BAuA sowie die Diskussion der Möglichkeiten und der Grenzen von Simulationen von Expositionen rundeten die Veranstaltung ab.

Nach einer erfolgreichen Veranstaltung sind die Teilnehmer nun auf das 4. Symposium gespannt, das voraussichtlich im September 2015 in Heidelberg stattfinden wird.

Hier finden Sie die Vorträge in alphabetischer Reihenfolge der Vortragenden:

Die Exposition-Risiko-Beziehungen (ERB) und das Maßnahmenkonzept der Bekanntmachung 910 als Elemente der Vollzugstätigkeit der Aufsichtsbehörden

Aufstellung und Anwendung von Exposition-Risiko-Beziehungen (ERB) und Derived No Effect Level (DNEL) bei der Beurteilung von Expositionen am Arbeitsplatz

Partikel-Dampf-Gemische am Arbeitsplatz - Grundlagen zur Messung

Exposition gegenüber Kohlenwasserstoffgemischen

Staubgrenzwerte am Arbeitsplatz

Fehlermöglichkeiten bei Arbeitsplatzmessungen

Neue Grenzwerte und Grenzwertkonzepte - Aspekte bei der Umsetzung in die betriebliche Praxis

Exposition-Risiko-Beziehungen (ERB): Methodische Aspekte der Ableitung

Validierung von Schutzleitfäden

Der GESTIS-Stoffmanager - ein Instrument zur Gefährdungsbeurteilung und Expositionsabschätzung

Aus der Arbeit einer außerbetrieblichen Messstelle: Gefahrstoffrecht und Kundenakzeptanz

Validierung von Analysenverfahren bei Arbeitsplatzmessungen

Perspektiven zur praxisnahen Gefährdungsbeurteilung mit dem EMKG

Bitte beachten Sie, dass die angebotenen Downloads Kenntnisstand und Meinung des einzelnen Vortragenden wiedergeben.