E 4.9 Bewehrungsherstellung
Mögliche Gefahren
- Belastung der Lendenwirbelsäule durch häufiges Arbeiten in extremer Rumpfbeugehaltung (Zwangshaltung) sowie durch schweres Heben und Tragen
- Stolpergefahren durch Herabspringen von den Formen und durch herumliegende Gegenstände
- Lärm beim Aufschlagen von Bewehrungsstählen auf Metallunterlagen
- Schnitt- und Stichgefahren an scharfkantigen Drahtenden
- Verletzungen durch Herumschlagen von Drahtenden bei Drahtbruch und beim Lösen der Transportsicherung von Coils
- Wärmeeinwirkung, Funkenflug und Strahlung durch Schweißarbeiten
Maßnahmen
Technische Anforderungen
- ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze, z. B. durch Einsatz geeigneter Auflageflächen 1
- Einsatz von Bindeapparaten 2 , um die körperliche Belastung zu verringern
- Einsatz lärmarmer Arbeitsverfahren zum Trennen der Bewehrungsstähle, z. B. Bolzenschneider statt Winkelschleifer
Betrieb
- Stichstellen durch vorstehende Bewehrungsstähle durch Umbiegen vermeiden
- beim Einsatz von Trennschleifern: Erlaubnisschein für feuergefährliche Arbeiten, Schutzbrille tragen, Personen nicht durch Funkenflug gefährden und auf brennbare Materialien, z. B. Trennmittel, achten (siehe auch Kapitel A 2.5)
- Bolzenschneider mit unbeschädigten Schneidbacken verwenden
Transport
- Für den Krantransport geeignete Anschlagpunkte benutzen (siehe auch Kapitel A 2.4, A 3.7), die das Gewicht aufnehmen können, ggf. diese mit dem Korb verschweißen. Jeder einzelne Anschlagpunkt muss die Belastung durch das Eigengewicht des Korbes aufnehmen können.
- Eisen nur im Schnürgang transportieren. Dabei sind alle Eisen zu umschnüren. Ist dies nicht möglich – z. B. bei Bügeln –, geeignete Transportbehälter einsetzen.
- Lose Teile sind vor dem Transport zu entfernen.
- Der Bindedraht dient nur dem Zusammenhalt der Bündel und darf daher nicht als Anschlagpunkt verwendet werden.
- Lange Eisenstäbe an Traversen oder mindestens zwei Punkten anschlagen, damit sie nicht aus der Umschnürung rutschen können.
Lagerung
- Eisenlager übersichtlich anlegen 3 , so dass ein Umstapeln vermieden wird
- um die Eisen leicht mit dem Anschlagseil umschnüren zu können, diese auf Kanthölzer o. ä. lagern
- Lager und Verkehrswege von Abfall und überzähligem Eisen frei halten (Stolpergefahr)
Arbeitsmedizinische Vorsorge
- Die arbeitsmedizinische Vorsorge ist auf Grundlage der Gefährdungsbeurteilung zu organisieren. Hierzu erfolgt die betriebsärztliche Beratung.
Persönliche Schutzausrüstung
Auswahl gemäß Gefährdungsbeurteilung, hier insbesondere
- Schutzschuhe
- Schutzhandschuhe
- Gehörschutz
- Schutzhelm (wenn Arbeiten in Rumpfbeugehaltung ausgeführt werden, sind Helme einzusetzen, die gegen Herabfallen gesichert sind)
- Schutzbrille beim Einsatz von Winkelschleifern
- Persönliche Schutzausrüstung bei Schweißarbeiten gemäß Kapitel A 4.3
Weitere Informationen
- Kapitel A 2.4, A 2.5, A 3.7, A 4.3