Archiv zur Selbstverwaltung

Die Vertreterversammlung von 2011

Die Vertreterversammlung 2011 war das erste „echte“, da gewählte und nicht vom Bundesversicherungsamt als Aufsichtsbehörde bestimmte Parlament der BG RCI nach der Fusion im Jahr 2010. Mit dem ehrenamtlichen Einsatz in der Selbstverwaltung der BG RCI „engagieren Sie sich für andere. Es zeigt, dass Sie wissen, dass wir nur miteinander unser gemeinsames Ziel erreichen können: die Arbeitswelt Tag für Tag noch sicherer zu machen“, so Dr. Christoph Hommertgen bei der Begrüßung der Gremienmitglieder.

Die paritätische Selbstverwaltung in der gesetzlichen Unfallversicherung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. In keinem anderen Zweig der Sozialversicherung haben Versicherte und Arbeitgeber einen so engen und unmittelbaren Kontakt zu dem Versicherungsträger“, verdeutlichte der damalige Vorstandsvorsitzende Hans Paul Frey nach seiner Wahl. „Unsere Legitimation und Gestaltungskraft beziehen wir aus den Kenntnissen der Arbeitsverfahren und Arbeitsbedingungen in den Unternehmen; diese Erfahrungen können wir in die Aktivitäten der BG RCI in der Prävention und Rehabilitation einfließen lassen.“ Somit haben „wir es in der Hand, aus der BG RCI ein Erfolgsmodell zu machen“.


Selbstverwaltung - Garant für berufsgenossenschaftlichen Erfolg

Nach den Sozialwahlen 2011 war die Vertreterversammlung der BG RCI am 14. Oktober 2011 zu ihrer konstituierenden Sitzung in Heidelberg zusammengekommen.

Sie hatte dabei auch ihre Vorsitzenden für die neue Amtsperiode gewählt. Dies waren auf der Versichertenseite Stefan Weis (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) und auf der Arbeitgeberseite Dr. Christoph Hommertgen (Heidelberg Cement AG). Der Vorsitz wechselt im jährlichen Turnus; Vorsitzender im ersten Jahr war Stefan Weis.
Auch der Vorstand wählte am 14. Oktober 2011 seine Vorsitzenden. Vorsitzender war Hans Paul Frey (Bundesarbeitgeberverband Chemie e. V.), alternierender Vorsitzender wurde Wolfgang Daniel (BASF SE) auf der Versichertenseite.


Hans Paul Frey: Vorstandsvorsitzender der BG RCI von 2010 bis 2017

Hans Paul Frey ist Jurist und wurde 1945 in Wittenberg geboren. Von 1973 bis 1995 war er für den Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg tätig. Zunächst als Referent für Arbeitsrecht, dann als Leiter der Rechtsabteilung und ab 1991 als Hauptgeschäftsführer des baden-württembergischen Verbandes. 1995 wurde er zum Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC) berufen. Dieses Amt hatte er bis zu seiner Pensionierung im Juni 2011 inne. 

Während seiner Tätigkeit in den Chemie-Arbeitgeberverbänden hat Hans Paul Frey die Sozialpartnerschaft in der chemischen Industrie maßgeblich weiterentwickelt, modernisiert und an die Herausforderungen der globalisierten Wirtschaft angepasst.
In seine Ägide fallen die Gründung der European Chemical Employers’ Group, des europäischen Dachverbandes der Chemie-Arbeitgeber, und des ChemiePensionsfonds. Wichtige Ziele in seiner langjährigen Verbandsarbeit waren die Förderung verantwortlichen Handelns in der Sozialen Marktwirtschaft und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 

Hans Paul Frey engagierte sich bereits seit 1980 ehrenamtlich für die gesetzliche Unfallversicherung. Zunächst im Widerspruchsausschuss, dann in der Vertreterversammlung und von 1993 bis 2009 im Vorstand der BG Chemie. Bei der Gründung der BG RCI im Januar 2010 wurde er in den Vorstand berufen. Im Jahr 2017 verließ Frey den Vorstand aus Altersgründen.